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Trauer

Stirbt ein Mensch, so löst der Todesfall bei den Angehörigen häufig große Trauer aus. Diese kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgedrückt werden. Zurückhaltung oder Weinen können Ausdrucksformen von Trauer sein. Welche Emotionen ein Todesfall auslöst, ist bei jedem Menschen anders. Auch bewusst gewählte Kleidung, etwa in schwarz gehalten, kann Ausdruck von Traurigkeit sein. Wichtig für die Trauerarbeit ist, dass die Trauernden Ihre Gefühle nicht unterdrücken. Andernfalls kann eine emotionale Überlastung entstehen, die langfristig anhalten kann und einer psychologischen Behandlung bedarf.

Hilfe bei Trauer ist wichtig

Im Trauerfall ist es ratsam, den Hinterblieben das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind. Oft kann der Zusammenhalt in der Familie eine wichtige Stütze sein, die dabei hilft, die Trauer zu verarbeiten. Aber auch Zuspruch und Anteilnahme von Außenstehenden, etwa von Freunden oder Nachbarn, hilft oftmals, den Trauerprozess zu bewältigen. Man kann den Hinterbliebenen anbieten, für Gespräche zur Verfügung zu stehen. Dabei sollte dem Trauernden genügend Freiraum gelassen werden, selbst zu entscheiden, ob er dieses Angebot annehmen möchte. Oft sind die Arten, mit der Trauer umzugehen, von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Daher gibt es für Betroffene eine Vielzahl von Möglichkeiten der Trauerbewältigung. So kann eine gemeinschaftliche, familiäre Gesprächsrunde oft schon eine erste Form der Trauerhilfe sein. Für andere Menschen ist es einfacher, sich mit professionellen Trauerhelfern auszutauschen und Trauerseminare oder Trauerreisen zu besuchen.

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Trauer verarbeiten

Oftmals lässt sich die Trauer verarbeiten, indem Betroffene ihre Gefühle in Worte fassen. Dies kann sowohl mündlich als auch schriftlich geschehen. Nach einem Todesfall zählt es zu den ersten Schritten, Verwandte, Freunde und Bekannte über den Tod des Verstorbenen zu informieren. Meist teilen die Angehörigen diese Nachricht in einer Traueranzeige oder in Trauerbriefen mit. Trauerbriefe können darüber hinaus auch persönliche Einladungen oder Danksagungen sein. Sie geben den Empfängern die Gelegenheit, ihr Beileid zu bekunden und ihre Hilfe anzubieten. Weiterhin ist Danksagung der Angehörigen in Form von Trauerkarten nach einer Bestattung in vielen Fällen schon ein erster Schritt der persönlichen Trauerbewältigung. Auch das Schalten von Traueranzeigen in Zeitungen durch Bekannte ist für die Hinterbliebenen ein Zeichen der Wertschätzung und der Anteilnahme. Dabei können die Anzeigen ganz individuell gestaltet werden. Jedoch sollte dabei darauf geachtet werden, dass diese nicht vor der Traueranzeige der Angehörigen geschaltet wird. Auch das Austauschen von Erfahrungen und Gefühlen hilft bei der Verarbeitung von Trauer. Besonders das gemeinsame Trauern in der Familie oder mit Freunden ist wichtig. Aber auch im Internet können in einem Forum für Trauernde Gedanken ausgetauscht werden.

Verabschieden durch die Trauerfeier

Eine Trauerfeier mit Trauerreden, die vom Verstorbenen berichten und Geschichten aus seinem Leben erzählen, ist ebenfalls eine wichtige Hilfe für Angehörige. Die Trauerfeier bietet die Möglichkeit, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden und Gemeinschaft zu erfahren. Grabreden rekapitulieren das Leben des Verstorbenen und erinnern während der Feier auch an positive Momente, was neue Hoffnung geben kann. Eine Auswahl an Trauersprüchen, die oft für Trauerreden genutzt werden, finden Sie auf den nächsten Seiten sowie auf dem kostenlosen Portal Trauersprueche.de. Die Trauerfeier kann in der Regel sehr individuell gestaltet werden. So können etwa Bilder des Verstorbenen aufgestellt werden, aber auch passende Trauermusik, etwa das Lieblingslied des Verstorbenen oder ein Song, der ganz besonders zum Menschen gepasst hat, gespielt werden. Als wichtige Erinnerung wird zur Trauerfeier in vielen Fällen ein Kondolenzbuch ausgestellt, in dem Besucher der Trauerzeremonie ihre Wünsche und Beileidsbekundungen an die Familie des Verstorbenen hinterlassen können. Ebenso können darin Erlebnisse und Anekdoten des Verstorbenen niedergeschrieben werden.

Phasen der Trauer

Nach dem Tod einer geliebten Person durchlaufen die Hinterbliebenen oftmals einen vierstufigen Trauerprozess. In der ersten Phase verspüren die Trauernden häufig das starke Gefühl des Nicht-Wahrhaben-Wollens. In dieser, meist relativ kurzen Zeit, sind Betroffene oft empfindungslos und verleugnen den Tod des Nahestehenden. Nachdem der Schock bis zu den Gefühlen durchgedrungen ist, bricht bei dem Betroffenen oftmals ein Gefühlschaos aus. Gefühle, wie Angst, Wut, Schuldgefühle oder sogar Zorn sind typisch in dieser Zeit. Diese Reaktion wirkt auf die Hinterbliebenen selbst und ihr Umfeld häufig erschreckend, ist jedoch wichtig für den Trauerverlauf. In der dritten Phase nehmen Trauernde bewusst Abschied und beginnen den Verlust zu verarbeiten. In dieser Phase des Suchens, Sich-Findens und Sich-Trennens durchleben die Betroffenen in ihrer Erinnerung die gemeinsame Vergangenheit mit dem Verstorbenen noch einmal. Am Ende der dritten Trauerphase akzeptieren die Trauernden den Verlust. In der letzten Phase findet die Neuorientierung des Trauernden und Wiedereingliederung in die Gesellschaft statt. Ob und wie lange die Trauerphasen durchlaufen werden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Trauerrituale

Jede Kultur hat eigene Bräuche und Rituale, um von einem Menschen Abschied zu nehmen. In einer Zeit, die für die Hinterbliebenen meist schwer ist, bieten Trauerrituale durch ihre Beständigkeit Trost und Halt. Bekannte Trauerrituale sind z.B. das Schließen der Augen des Verstorbenen, das Öffnen eines Fensters des Sterbezimmers oder das Läuten der Glocken. Weitere Trauerrituale sind der Leichenschmaus, das Tragen von Trauerkleidung, das Versenden von Trauerkarten, das Anzünden von Kerzen und das Abhalten einer Trauerzeremonie und das Aufbahren des Verstorbenen. Mit diesen und anderen Ritualen soll der verstorbenen Person die letzte Ehre zu erwiesen werden. Außerdem helfen sie den Angehörigen mit dem Tod eines geliebten Menschen weiterleben zu können. Allgemeine Rituale haben keine festen Vorschriften. Das Halten von Trauerreden, das Schmücken des Grabes oder der Besuch auf dem Friedhof mit einem Strauß aus den Lieblingsblumen des Verstorbenen hat für jeden Trauernden einen individuellen Charakter

Trauerreise

Eine weitere Möglichkeit der Trauerbewältigung ist die Trauerreise. Der Ortswechsel hilft vielen Betroffenen Abstand zum gewohnten Alltag zu bekommen. Dadurch kann der Verlust einer nahe stehenden Person besser verarbeitet werden. Meist werden Gruppenreisen für mehrere Trauernde organisiert. Diese werden durch einen professionellen Trauerhelfer betreut. Ziele für die Reisen sind häufig beliebte Urlaubsorte. Mit professionell geleiteten Seminaren zur Trauerbewältigung unterscheidet sich die Trauerreise jedoch stark von einer gewöhnlichen Urlaubsreise. Durch das Austauschen von Erfahrungen und Gefühlen kann die Trauer gemeinsam verarbeitet werden. Trauerreisen müssen jedoch nicht zwangsläufig die Form einer Gruppenreise haben. Sie können auch individuell geplant werden.

Autor: Annika Wenzel – Bildquelle: © C. Sollmann