Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland sinkt seit Jahrzehnten. Dennoch sterben immer noch sehr viele Menschen durch Unfälle mit dem PKW, wie die vielen Gedenkstätten, wie etwa Kreuze, an deutschen Straßen beweisen.
Gedenkstätten sind in der Regel architektonische Objekte. Diese werden errichtet, um bestimmten Ereignissen oder Personen zu gedenken. Gedenkstätten wurden beispielsweise für Jahrestagsfeiern, etwa dem 750. Jahrestag der Gründung Berlins, errichtet. Auch der Errungenschaften bedeutender Persönlichkeiten wird mit einer Gedenktafel erinnert. In vielen Städten sind so etwa Gedenkstätten für Bürgermeister, Musiker oder Sportler errichtet worden. Wesentlich häufiger sind jedoch Mahnmale zu finden, die an Katastrophen und traurige Ereignisse erinnern. Dazu zählen auch Kreuze für Verkehrstote, die an Straßen aufgestellt werden.
Laut dem Statistischen Bundesamt Deutschlands sinkt die Zahl der Verkehrstoten langsam. Im Jahr 2010 waren es 3.657 Menschen, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. Damit wurde die niedrigste Zahl an Todesfällen im Straßenverkehr seit 60 Jahren erreicht. Die meisten Unfälle können auf schlechte Witterungsbedingungen zurückgeführt werden. Technische Mängel treten dagegen relativ selten auf. Nur bei knapp 4.000 Fahrzeugen, die in einen Unfall mit Personschaden verwickelt waren, wurden technische Fehler, wie Probleme mit der Bereifung oder fehlerhafte Bremsen, festgestellt.
Dennoch ist der Tod von 3.657 Menschen auf deutschen Straßen ein großes Problem. Besonders gefährlich sind noch immer die östlichen Bundesländer, wie Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Meist wird dies auf die langen Baumalleen, die in den Bundesländern zu finden sind, zurückgeführt. Autofahrer nehmen die vielen Grabkreuze am Fahrbahnrand oft gar nicht mehr wahr. Jedes Kreuz erinnert die Hinterbliebenen eines Verkehrstoten an den plötzlichen Verlust eines nahestehenden Menschen. Die Trauer ist bei diesen Menschen meist besonders groß, da eine Abschiedsnahme nicht möglich war. Durch die Gedenkstätten aus Holz entsteht für die Hinterbliebenen ein Ort, wo sie ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen können. Zudem können dort Blumen, Kränze und anderer Grabschmuck niedergelegt werden.
Viele deutsche Städte versuchen, Autofahrer auf die Gefahr durch Unfalltod hinzuweisen. Die Stadt Paderborn leitet beispielsweise seit fünf Jahren ein Projekt, bei dem drei Jahre nach dem Todesfall in Absprache mit den Familien der Verstorbenen mannsgroße Holzkreuze an Unfallstellen aufgestellt werden, an denen Menschen bei einem Verkehrsunfall verstorben sind. Die Gedenkstätten sind anonym, zeigen aber wirkliche Unfallorte. Die Kreuze werden von Auszubildenden des Technologie- und Berufsbildungszentrums angefertigt. Damit sollen sowohl Jugendliche den Umgang mit dem Thema Tod lernen als auch alle Autofahrer zu einem vorsichtigeren Umgang mit dem Fahrzeug bewegt werden.
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