In der Regel ist ein Kolumbarium ein Gebäude auf einem Friedhof, in dem Urnen aufbewahrt werden. Kolumbarien haben meistens mehrere Vertiefungen in den Wänden, die Platz für jeweils eine Urne bieten.
Der Ursprung von Kolumbarien liegt im antiken Rom und beginnt in den ersten Jahrhunderten nach Christus. Aus dieser Zeit stammen die ältesten bislang entdeckten Kolumbarien. Diese wurden häufig von reicheren Menschen gebaut, um die zahlreichen Sklaven nach dem Tod möglichst günstig zu bestatten. Heutzutage finden Kolumbarien häufig im spanischen, portugiesischen oder süditalienischen Raum Verwendung. Hier sind teilweise Urnenwände über mehrere Etagen aufgestellt, in denen die Verstorbenen eingemauert werden. Doch auch in Mitteleuropa wird diese Art der Bestattung immer beliebter, obwohl traditionelle Friedhöfe in Form von Parks oder Gartenanlagen in der Regel weiter dominieren.
Damit eine Bestattung in einem Kolumbarium erfolgen kann, muss zuvor eine Kremation durchgeführt werden. Bei der Kremation wird häufig ein einfacher Sarg gewählt in dem der Verstorbene eingeäschert wird. Danach wird die Asche in eine Urne gefüllt und kann abschließend in einem Kolumbarium beigesetzt werden. Vorteil des Kolumbariums sind die verhältnismäßig geringen Kosten und die entfallenden Pflegeaufwendungen im Vergleich zu anderen Bestattungsarten. Beispielsweise fallen bei einer Erdbestattung in der Regel höhere Kosten für den Sarg an. Darüber hinaus muss bei einem Erdgrab entweder regelmäßig für die Grabpflege gesorgt werden oder es wird ein Friedhofsgärtner beauftragt, der diese Tätigkeiten entgeltlich übernimmt.
Im Normalfall stehen in einem Kolumbarium rund 15 Plätze für Urnen zur Verfügung. Je nach Beschaffenheit und Größe des Kolumbariums kann die Anzahl der Urnenplätze variieren. Jeder Urnenplatz wird mit einer Urnenplatte oder Plexiglasscheibe verschlossen. Urnenplatten werden unter anderen mit dem Namen des Verstorbenen, Geburtsdaten und Todestag versehen. Urnenplatten finden auch bei einem gewöhnlichen Urnengrab Verwendung.