Der Tod ist für viele Menschen ein Tabuthema und wird im alltäglichen Leben komplett ausgeblendet. Ein Großteil der Gesellschaft will die Tatsache der eigenen Endlichkeit nicht wahrhaben, was sich an vielen Anzeichen zeigt.
Der Umgang mit den Verstorbenen hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert: Die große Mehrheit der Menschen verstirbt in einem Krankenhaus oder einem Pflegeheim. Auf diese Weise wahrt die Gesellschaft Abstand vom Tabuthema Tod, von den Sterbenden und Schwerkranken. War vor einigen Jahrzehnten noch in vielen Familien vorgesehen, die Verstorbenen in der eigenen Wohnung aufzubahren, wird diese Art des Abschiednehmens heute fast überhaupt nicht mehr praktiziert. Offene Aufbahrungen während der Trauerfeier sind ebenfalls immer weniger üblich.
Die große Nachfrage nach anonymen Bestattungen hat oft nicht nur finanzielle Gründe. Das Tabuthema Tod wird auf diese Weise ebenfalls an den Rand des Bewusstseins gedrängt. Die Hinterbliebenen haben bei anonymen Beisetzungen jedoch keinen zentralen Ort für das Andenken des Verstorbenen. Bestatter und Palliativmediziner halten einen bewussten Umgang mit dem Tod für die gesündere Einstellung. Sowohl für den Sterbenden als auch für die Angehörigen. Die große Tabuisierung des Todes erschwert die Abschiednahme von dem Verstorbenen und damit eine gesunde Verarbeitung der Trauer.
Der Anteil der Menschen, die für die eigene Beisetzung vorsorgen, ist immer noch sehr gering. Der Gedanke, sich mit dem eigenen Tod und der Beerdigung auseinanderzusetzen, bereitet vielen Menschen Unbehagen – das Thema wird oft beiseite geschoben. Gerade eine Vorsorge, etwa durch einen Vorsorgevertrag oder eine Bestattungsverfügung, erleichtert den Angehörigen die belastende Situation eines Sterbefalls in der Familie. Durch eine Vorsorge kann sowohl der finanzielle Rahmen als auch die Gestaltung und Durchführung der Beisetzung geregelt werden.
Bildquelle: © C. Sollmann, Bestattungen.de