Seit einigen Jahren entwickelt sich in Deutschland eine immer ausgeprägtere Halloween-Kultur. Besonders Kinder erfreuen sich an den Kostümen und verkleiden sich, um auf Süßigkeiten-Jagd zu gehen. Neben den Kindern nehmen häufig auch Erwachsene die Gelegenheit wahr, um sich mit Themen wie Spuk, Tod und Friedhof zu beschäftigen. Doch nicht jeder kennt die Herkunft dieses Festes oder die dahinter stehenden Traditionen.
Vielen ist Halloween aus den Vereinigten Staaten bekannt. Dort ist es Brauch, am Vorabend zu Allerheiligen Halloween zu feiern. Davon leitet sich auch der Name Halloween ab, der für "All Hallow’s Even" (Allerheiligenabend) steht. In Deutschland ist Allerheiligen der jährliche Gedenktag für alle Heiligen der christlichen Kirche und findet am 01. November statt.
In anderen Ländern oder Kulturkreisen werden diese Tage anders angegangen. In Mexiko beispielsweise wird das so genannte "Fest der Toten" gefeiert. Die Mexikaner zelebrieren diese traditionelle Feier an Allerheiligen und Allerseelen, den ersten beiden Tagen des Novembers. An diesen Tagen werden die Friedhöfe zu Volksfestplätzen. Die Menschen versammeln sich auf Friedhöfen, schmücken die Grabsteine von Angehörigen und stellen Kerzen auf. Sie können Gerippe oder Schädel aus Zucker oder Dekorationsmaterialien kaufen. Was in Europa als Missachtung der Totenruhe gelten könnte, ist in Mexiko zum Gedenken an verstorbene Verwandte und Freunde gedacht. In Deutschland hingegen sind auf einem Friedhof ausgerichtete Feiern in der Regel für Friedhofsbetreiber oder Kirchen undenkbar, da der Tod bei vielen nach wie vor ein Tabu-Thema ist.
In Mexiko glauben viele Kulturkreise daran, dass der Tod eine Befreiung der menschlichen Seele ist und dass es nach dem Ableben eine weitere Existenz gibt. Diese mystische Vorstellung über Leben und Tod stammt noch aus Zeiten der Maya und kann einen traurigen Anlass für Angehörige etwas erträglicher gestalten.