Waldfriedhöfe gibt es in Deutschland bereits seit über einhundert Jahren. Besonders in letzter Zeit ist der Bedarf an naturnahen Bestattungen stetig gestiegen, sodass Beisetzungen auf Waldfriedhöfen immer beliebter werden.
Die Waldfriedhöfe in Deutschland sind sehr unterschiedlich angelegt. Viele liegen direkt in einem Waldgebiet, einige sind mehr wie ein Park angelegt und besitzen lediglich einen Waldcharakter. Der Begriff Waldfriedhof wird oftmals direkt im Namen genannt, zum Beispiel beim Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin oder beim Waldfriedhof in München. Letztgenannter ist der älteste Friedhof dieser Art in Deutschland. Auf diesem Friedhof werden seit 1907 Beisetzungen durchgeführt.
Auf einem Waldfriedhof sind alle üblichen Bestattungsarten möglich, beispielsweise Erd- oder Feuerbestattungen. Durch die weniger streng geometrische Anlegung der Waldfriedhöfe hat die gesamte Anlage einen weitaus natürlicheren Charakter als andere Friedhöfe. Gerade heute kommt diese Nähe zur Natur vielen Menschen und ihren Wünschen für die eigene Beerdigung entgegen. Zusätzlich zu den traditionellen Bestattungsarten sind auf Waldfriedhöfen zudem Baumbestattungen möglich. Hierbei wird der Verstorbene in unmittelbarer Nähe zu einem Baum beigesetzt, entweder mit einer Urnen- oder einer Sargbestattung.
Als Alternative zu den Waldfriedhöfen kommt ein FriedWald® oder ein Ruheforst® in Frage. Hierbei handelt es sich um private Unternehmen, die das Thema Baumbestattungen in Deutschland bekannt gemacht haben. Sie bieten Grabstätten in Waldgebieten an, die für Beisetzungen freigegeben wurden. Dort sind verschiedene Arten von Baumgräbern möglich, zum Beispiel Gräber an Einzel- oder an Familienbäumen. Die entstehenden Kosten richten sich nach der gewünschten Grabart. Im Gegensatz zu den "klassischen" Waldfriedhöfen werden in einem FriedWald® und einem Ruheforst® keine Grabsteine aufgestellt. Nur kleine Schilder kennzeichnen die Bäume als Grabstätten.
Bildquelle: © C. Sollmann, Bestattungen.de