Hospize sind Einrichtungen für Menschen mit schweren Krankheiten, die medizinisch nicht mehr heilbar sind. Um sowohl den Betroffenen als auch deren Angehörigen den Abschied so angenehm wie möglich zu machen, wurden Hospize in der Mitte des 20. Jahrhunderts gegründet. Dabei wird in ambulante, stationäre und palliative Hospize unterschieden. Hospize legen den Fokus auf Schwerstkranke aller Altersstufen und versuchen durch ein vorgegebenes Konzept die Lebensqualität in der verbleibenden Zeit vor dem Tod zu erhöhen. Dazu versuchen Hospize eine heimische Atmosphäre zu schaffen und Patienten und Angehörige mit vielen Helfern zu unterstützen.
Geschichte der Hospize
In der Mitte des 20. Jahrhunderts gründete eine englische Sozialarbeiterin und rztin in London das erste Hospiz. Im Jahre 1974 wurde die Idee der Trauer- und Sterbebegleitung auch in den Vereinigten Staaten von Amerika übernommen. Dort wurde das Konzept weiterentwickelt. Circa 10 Jahre später wurde die erste Palliativstation in Deutschland (Köln) eröffnet. Ein Jahr später folgte der erste ambulante Hospizdienst in Hannover und 1986 das erste stationäre Hospiz in Aachen. Hospizeinrichtungen gibt es seitdem auf der ganzen Welt. In Deutschland existieren knapp 2.000 Stationen und Einrichtungen, die sich dem Thema Sterbebegleitung und Trauerhilfe annehmen. Ungefähr 1.500 davon sind ambulante Hospizdienste. Für Schwerstkranke sind weitere 190 stationäre Hospize beziehungsweise circa 250 Palliativstationen in Krankenhäusern verfügbar. Zudem ermöglichen über 80.000 Freiwillige die Umsetzung der Idee, den Schwerstkranken eine heimische Umgebung zu schaffen, in der diese die letzte Zeit bis zum Eintritt des Todesfalls verbringen können.
Konzept der Hospize
Hospize stehen für ein fünfstufiges Betreuungskonzept, auch palliative care genannt. Dabei sind der Kranke und dessen Angehörigen im Mittelpunkt. Es wird dadurch besonderen Wert darauf gelegt, dass die Betroffenen die Kontrolle über die Situation haben. Den Angehörigen kommt eine besondere Hilfe zu Teil, da diese oft mindestens genauso stark unter der Situation leiden wie der Patient selbst. Als zweiter Baustein des Konzepts unterstütz ein Team von rzten, Pflegekräften, aber auch Seelsorgern und Sozialarbeitern den Patienten und deren Angehörige, beispielsweise um die Trauer der Angehörigen zu lindern. Die Einbeziehung von freiwilligen Helfern wird als dritte Stufe des Hospizkonzeptes gesehen. Diese Helfer unterstützen bei einfachen Tätigkeiten wie etwa beim Kochen oder Einkaufen. Zudem unterhalten sich die Freiwilligen mit den Sterbenden und tragen damit zu einem großen Teil des sozialen Zusammenlebens bei. Als vierte Stufe wird die Schmerztherapie angesehen. In Hospizen geht es oft weniger um die lebensverlängerten Maßnahmen als vielmehr um die Steigerung der Qualität der verbleibenden Lebenszeit. Die letzte Stufe des Konzepts ist die 24-stündige Erreichbarkeit der Mitarbeiter der Einrichtungen. Dies ist unerlässlich, wenn man den Angehörigen in Krisensituationen zur Seite stehen will.
Weitere wichtige Informationen
Viele Patienten haben die Befürchtung, zum Ende der Lebenszeit in einem Krankenhaus nicht nach den eigenen Wünschen behandelt zu werden. Daher empfiehlt es sich, schon frühzeitig eine Patientenverfügung oder auch eine Betreuungsverfügung zu verfassen. Diese bestimmt, welche Maßnahmen getroffen werden dürfen, sollte der Verfasser nicht mehr in der Lage sein, seinen Willen klar zu äußern. Zudem kann darin auch die gewünschte Umgebung des Sterbens angegeben werden, etwa das eigene Zuhause oder ein bestimmtes Hospiz.
Weitere hilfreiche Informationen:
- Hilfreiche Informationen zum Thema Grabbepflanzung.
- Hinweise zu Regelungen zum Testament.
- Wissenswertes zu Überführungen.